Handwerk in Rüsselsheim wird noch nachhaltiger

Sie reparieren und verlängern die Lebensdauer von Geräten und Fahrzeugen, sie sorgen für moderne, energieeffiziente Haustechnik, dämmen Wände, arbeiten regional und sie zahlen dabei noch Steuern in Deutschland und ihren Beschäftigten faire Löhne: Handwerksbetriebe sind auf vielen Gebieten Motor für nachhaltige Entwicklungen, darin waren sich Oberbürgermeister Udo Bausch und die Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Susanne Haus, einig. Beide kamen vor Kurzem im Rüsselsheimer Rathaus im Rahmen der Reihe „Oberbürgermeister trifft Handwerk“ zusammen, bei der Oberbürgermeister Bausch regelmäßig auf Themen des Rüsselsheimer Handwerks aufmerksam macht.

„Es sind häufig Handwerksbetriebe, die jetzt in Zeiten des Klimawandels und der durch Krisen verursachten Ressourcenknappheit kurzfristig Lösungen entwickeln. Mir ist es daher ein Anliegen, das Handwerk zu unterstützen. Die Betriebe müssen sich beim Thema Nachhaltigkeit selbst für die Zukunft krisenfest aufstellen, auch hier in Rüsselsheim“, sagt Bausch. Zum 1. Januar 2023 tritt in Deutschland das Lieferkettengesetz in Kraft und verpflichtet zunächst Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, nachhaltig zu wirtschaften. Das betrifft ebenso ihre Subunternehmer und damit viele Handwerksbetriebe. „Das Handwerk hat viele Nachhaltigkeitsansätze und ist Treiber für Modernisierung. Das wollen wir deutlich machen und unterstützen und beraten die Betriebe dabei. Gleichzeitig hoffen wir, dass die neuen Vorgaben nicht zu mehr Bürokratie führen“, sagt Handwerkspräsidentin Haus.

Ein Thema des Treffens war unter anderem die Umweltberatung der Handwerkskammer, die diese seit Kurzem für Betriebe anbietet. Dort erfahren Interessierte allerhand Nützliches zu Umweltvorgaben, Förderungen, Steigerung der Energieeffizienz im Betrieb sowie Möglichkeiten zur Zertifizierung und Positionierung als nachhaltiger Betrieb. Erreichbar ist die Umweltberatung unter der Telefonnummer 069 97172-296 oder per E-Mail an umweltberatung@hwk-rhein-main.de.

Oberbürgermeister Udo Bausch ruft die Rüsselsheimer Handwerksbetriebe dazu auf, das Angebot zu nutzen. In den kommenden Jahren könne die Stadt Rüsselsheim am Main mit der Eselswiese, den frei werdenden Stellantis-Flächen und in der Motorworld gute Potenziale für die Ansiedlung von Handwerksunternehmen bieten. „Bei diesen Stadtentwicklungsprojekten wollen wir das Thema Nachhaltigkeit mitdenken. Neben den Konzepten, die wir als Stadt etwa bei der Mobilität und durch bauliche Vorgaben umsetzen können, können auch die Unternehmen selbst aktiv daran mitwirken und das Thema Nachhaltigkeit voranbringen“, sagt Bausch.

Nachhaltigkeit umfasst aber neben Umweltthemen auch Aspekte von sozialer Verantwortung und nachhaltigem Wirtschaften. So können die Betriebe ihre Aufgaben in Zukunft nur erfüllen, wenn sich ihre Arbeit wirtschaftlich trägt, die Betriebe sozial verträglich agieren und sie ausreichend Fachkräfte haben. Hierbei sei es wichtig, dass der Handwerksberuf den gleichen Stellenwert wie eine akademische Ausbildung bekommt.

Handwerkskammerpräsidentin Haus stellt einen zunehmenden Imagewandel fest: „Wir sind auf einem guten Weg. Denn mittlerweile haben viele erkannt, dass das Handwerk gute Karrieremöglichkeiten bietet. Aber um den Bedarf an Fachkräften zu decken, müssen wir weiter am Ball bleiben. Das tun wir unter anderem mit einer bundesweiten Image-Kampagne, mit der wir für handwerkliche Berufe werben wollen, aber auch mit vielen Projekten in unserem Kammerbezirk.“

Die Stadt Rüsselsheim am Main und die Handwerkskammer kooperieren, um insbesondere junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Im Rahmen der Reihe „Unternehmen stellen sich vor“, die die Stadt zusammen mit den Gymnasien in Rüsselsheim anbietet, sollen Schülerinnen und Schüler berufliche Zukunftsperspektiven aufgezeigt werden. Die Handwerkskammer wird daher mit einem eigenen Informationsangebot an der Reihe teilnehmen und duale Studienangebote im Handwerk vorstellen. Weitere Aktionen mit der Stadt sind in Planung.

„Gerade die junge Generation ist sehr engagiert beim Thema Umweltschutz. Das Handwerk kann zeigen, dass es einen greifbaren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leistet und daher für jeden Menschen, der wirklich etwas bewirken will, attraktiv ist“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch. Haus ergänzt: „Es sind gerade auch die jungen Menschen, die Modernisierung und Innovation durch ihr aktuelles Wissen aus der Ausbildung in die Betriebe hineintragen. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass uns auch das traditionsreiche Handwerks-Knowhow nicht verloren geht und an die nächste Generation weitergetragen wird. Die Suche nach Nachwuchskräften ist daher ganz entscheidend, um nicht nur das Handwerk zu erhalten, sondern gemeinsam Zukunftsthemen wie Umwelt- und Klimaschutz, bezahlbaren Wohnraum, Mobilität und Energieversorgung angehen zu können. Hierfür braucht es ein starkes Handwerk.“

Quelle: Stadt Rüsselsheim am Main | Foto: Oberbürgermeister Udo Bausch und die Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Susanne Haus, sowie vorne Iris Allmendinger (Umweltberatung der Handwerkskammer Rhein-Main) und Marion Köhler (Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim am Main)

Kategorie: Allgemein
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