„Der Fachkräftemangel ist nicht erst seit den Krisen der vergangenen Monate in aller Munde. Umso wichtiger ist es“, so Oberbürgermeister Udo Bausch, „frühzeitig den potenziellen Nachwuchs für die Unternehmen zu gewinnen und ihnen ein realistisches Bild zu geben, was sie im Berufsleben erwartet.“ Um sowohl den jungen Menschen die Orientierung zu erleichtern und die Rüsselsheimer Wirtschaft bei der Suche nach geeignetem Nachwuchsfachkräften zu unterstützen, hat die Wirtschaftsförderung vor mehr als zehn Jahren die Veranstaltungsreihe „Unternehmen stellen sich vor“ ins Leben gerufen. Nachdem während der Corona Pandemie keine Veranstaltungen an Schulen möglich waren, konnte die Reihe 2022 erstmals wieder starten und zieht eine positive Bilanz.
Bei dem Konzept werden Unternehmen mit Rüsselsheimer Gymnasien zusammengebracht. Jeweils fünf bis sechs Unternehmen präsentieren sich dabei für einen Vormittag vor den Schülerinnen und Schülern im ersten Jahr der Oberstufe, der so genannten E-Phase. Sonja Buchenauer, zuständig für die Berufsorientierung an der Max-Planck-Schule findet es gut, dass ihren Schülerinnen und Schüler eine Vielfalt an Berufen vorgestellt werden. Auch ihr Kollege Robert Hottinger von der Immanuel-Kant-Schule sagt: „Den meisten Schülerinnen und Schülern fällt es schwer, persönliche Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Wir sind froh wieder mehr Informationsangebote zur Verfügung stellen zu können. Das Konzept der Rüsselsheimer Wirtschaftsförderung passt gut zu unserer E-Phase.“
Gleich zwei Jahrgänge konnten 2022 erreicht werden. Noch vor den Sommerferien stellen sich die Unternehmen invenio GmbH Engineering, Opel Automobile GmbH, Kreissparkasse Groß-Gerau, GPR Gesundheits- und Pflegezentrum gemeinnützige GmbH, Carré Mobility, das Projekt Rakeet sowie die Fachkräftesicherung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main an der Immanuel-Kant-Schule und Max-Planck-Schule vor. Nach den Sommerferien lernte dann die Schülerinnen und Schüler der nächsten E-Phase zusätzlich die Erziehungsberufe, die die Stadt Rüsselsheim anbietet, kennen. Auch wurden erstmals neue Berufe vorgestellt, die durch die Digitalisierung im Alltag notwendig geworden sind. Dazu kam das Smart Living Hessen Cluster mit Sitz an der Hochschule RheinMain in Rüsselsheim mit zu den Schulen.
Die Unternehmen sind ebenfalls zufrieden. Julia Rendel von invenio GmbH Engineering Services findet: „Durch das Konzept der Wirtschaftsförderung erreichen wir alle Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs. Vorurteile gegenüber Berufen können so ausgeräumt werden.“ Sven Hartwig von der Handwerkskammer Frankfurt Rhein Main ist begeistert: „Die erstaunten Gesichter und Fragen der Schülerinnen und Schüler haben mir gezeigt, dass wir Interesse fürs Handwerk wecken konnten.“ Spannend fanden die Jugendlichen auch, vom Smart Living Hessen Cluster mehr über neue Berufe zu hören. Selbst ein Unternehmen gründen oder Ideen entwickeln, waren die Themen bei Carré Mobility und dem Makerspace Rakeet, die auf ein reges Interesse stießen.
Im kommenden Jahr wird die Wirtschaftsförderung der Stadt Rüsselsheim wieder Unternehmen und Schulen zusammenbringen. Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, können sich bei Marion Köhler von der Wirtschaftsförderung, unter der Telefonnummer 06142 83-2211 oder per E-Mail an marion.koehler@ruesselsheim.de melden.
Quelle: Stadt Rüsselsheim am Main