GV-Netzwerkabend am 14. Juli 2022 – GPR Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselsheim – „Ausbau der Digitalisierung der Institution Klinik“
Kliniken sind wie alle Lebensbereiche einem stetigen Wandel unterworfen. Um eine flächendeckende und bestmögliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, ist es notwendig, dass digitale Lösungen im Gesundheitssystem weiter ausgebaut werden. Diese digitalen Lösungen werden viele Arbeitsabläufe im Sinne der Patientensicherheit und des Patientenkomforts optimieren. Durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) stellt die Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern in den kommenden Jahren eine Fördersumme von bis zu 4,3 Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte von Krankenhäusern zur Verfügung, die von den Kliniken allerdings aus eigenen Mitteln noch erheblich ergänzt werden müssen.
Das GPR Klinikum hat bereits in den vergangenen Jahren umfangreich in die Informationstechnologie investiert und liegt nach einer Messung des Digitalisierungsgrades durch das renommierte Fraunhofer-Institutes in der Spitzengruppe der Kliniken in Deutschland. Achim Neyer, der Geschäftsführer des GPR Gesundheits- und Pflegezentrums Rüsselsheim wird in seinem Vortrag auf die Digitalisierung im Gesundheitssystem und die Umsetzung im GPR Klinikum eingehen.
„Das Krankenhauszukunftsgesetz wird es uns ermöglichen, dass auch unsere Patienten im GPR Klinikum demnächst von einer digitalen Zukunft in der medizinischen Behandlung profitieren. Doch der steigende Digitalisierungsgrad erfordert erhebliche finanzielle Mittel. Um Prozesse durch IT-Unterstützung schneller und einfacher zu machen, wendet das GPR Klinikum mehr als 2,3 Mio. € pro Jahr auf. Bauten und Einrichtungen sind zwar greifbarer, die wahren für die Behandlungsqualität wichtigen Verbesserungen erfolgen aber in den Bereichen der Prozessoptimierung. Und gerade unsere Verweildauer bei nachgewiesen hoher medizinischer Qualität zeigt, dass wir an dieser Stelle schon sehr weit vorangeschritten sind. Mit der grundlegend geschaffenen Infrastruktur stehen uns nun einige Türen hinsichtlich des Ausbaus des IT-unterstützten Arbeitens offen. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings, dass die Projekte die Verbesserung der Effizienz der medizinischen Versorgung in struktureller und finanzieller Hinsicht nicht verbessert, sondern lediglich zusätzliche Anforderungen an Dokumentation und verschärfte Regularien etwas kompensiert“, so Achim Neyer.
Das Ziel des KHZG ist unter anderem, die Modernisierung der Krankenhäuser mit Blick auf die stationäre Notfallversorgung voranzutreiben. Darüber hinaus liegt ein besonderer Fokus auf der Digitalisierung der Krankenhäuser und eine Ausgestaltung dessen in Form von bundesweiten Standards. Insbesondere sollen die Bereiche der Ablauforganisation, der Kommunikation, der Telemedizin, der Robotik, der Hightechmedizin, der IT- und Cybersicherheit und der Dokumentation gefördert werden. Damit wird ein höherer Grad der Vernetzung innerhalb des Gesundheitswesens angestrebt und so die Patientenversorgung verbessert.